Donnerstag, 30. April 2020

Wo das Coronavirus Spuren hinterlässt

Eine durch die Folgen des Coronavirus ausgelöste Rezession würde den Schweizer Immobilienmarkt negativ treffen, wie die neue Immobilien-Studie der UBS zeigt. Im Eigenheimmarkt und im breiten Wohnrendite- und Geschäftsflächenmarkt ist allerdings das Risiko grösserer Wertverluste eher gering.
 Das Coronavirus veranlasste die OECD, ihre globale Wirtschaftsprognose für das laufende Jahr von 2,9 auf 2,4% zu senken. Auch die Schweizer Wirtschaft dürfte sich dieser konjunkturellen Abschwächung nicht entziehen können. Gleichzeitig senken Zentralbanken teilweise aggressiv die Leitzinsen. Die aktuell relativ gemächliche Gangart auf dem Schweizer Immobilienmarkt ist damit in Frage gestellt, wie das UBS Chief Investment Office Global Wealth Management (UBS CIO GWM) in seiner jüngsten Studie "Schweizer Immobilien – Coronavirus und mögliche Rezession: Folgen für den Schweizer Immobilienmarkt?" schreibt.
Die letzte schwere Rezession im Jahr 2009 ging praktisch spurlos am Immobilienmarkt vorbei. Deshalb fragt sich das UBS CIO GWM-Team, ob sich dies bei einer möglichen Rezession aufgrund des Coronavirus wiederholen könnte. 2009 haben massive Zinssenkungen der Schweizerischen Nationalbank und die Zunahme des Einwanderungsstroms einen starken Nachfrageanstieg auf dem Immobilienmarkt bewirkt. Derzeit ist es jedoch laut der Studie unwahrscheinlich, dass beide Faktoren der Wirtschaft erneut zu Hilfe eilen: Im Fall einer spürbaren Rezession dürfte das Zinsniveau zwar nochmals nachgeben, aber in einem deutlich geringeren Ausmass als nach der Finanzkrise. Auch das Bevölkerungswachstum hat sich seit damals auf rund 0,7% jährlich halbiert. Bei einer Rezession geht das UBS CIO GWM-Team von einem noch langsameren Wachstum aus, was durch schwächere Beschäftigungsaussichten getrieben würde. Angesichts der aktuell hohen Bewertungen auf dem Immobilienmarkt ist damit je nach Segment mit substantiellen Wertkorrekturen zu rechnen.
Quelle  investrends.ch

Dienstag, 28. April 2020

Credit Suisse korrigiert Konjunkturprognose für 2020

Trotz Milliardenunterstützung dürfte auch die Schweizer Wirtschaft in 2020 unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden. So korrigieren die Ökonomen der Grossbank Credit Suisse ihre Konjunkturprognose für die Schweiz im laufenden Jahr nach unten. Sie erwarten nun für 2020 einen Rückgang des Bruttoinlandprodukts (BIP) um 3,5 Prozent. Bisher waren sie von einem Minus von 1,0 Prozent ausgegangen. Mit dem Beginn der Lockerungen des «Lockdowns» sollte sich zwar auch die Wirtschaft wieder zu erholen beginnen, heisst es in einer publizierten Analyse der Credit Suisse. Die Erholung dürfte aber vor allem in den auslandsorientierten Branchen langsamer ausfallen als bisher erwartet.

Donnerstag, 23. April 2020

Um 28 Prozent könnten Immobilienpreise steigen

Nach einer Prognose des Internetportals Immowelt dürften die Preise für Wohnungen weiterhin anziehen. Im Mittel erwartet Immowelt bei gleichbleibendem Leitzins ein Plus von 22 Prozent bis 2020. Besonders in München werden die Preise mit einem Zuwachs von 28% kräftig steigen. Aber auch in B-Städten ginge es nach oben. „Aber auch eine Anhebung des Leitzinses und damit verbundene Verteuerungen von Finanzierungen, würden das Preiswachstum nur leicht dämpfen

Dienstag, 21. April 2020

Stabilisierung der Wirtschaft in der Schweiz

Mehrere Medien schrieben, dass Deutschland von der Schweiz lernen könnte. Auch wenn man beide Länder überhaupt nicht miteinander vergleichen kann, zeigte die Schweiz zumindest, dass man in der Krise nicht auch gleich die gesamte Wirtschaft in die Mitleidenschaft ziehen muss. Aus dem bisherigen Paket zur Förderung der Schweizer Wirtschaft über 20 Milliarden Franken sind inzwischen 40 Milliarden Franken geworden. Ein einfacher Antrag, der über die Hausbank einzureichen war bzw. ist und den diese nur als «plausibel» einstufen musste, ermöglichte Kredite bis 10 Prozent des Umsatzes des Vorjahres bis 500.000 Franken. Alle vom Berufsverbot betroffenen Selbstständigen erhielten und erhalten Tagegeld, bis sie ihren Beruf wieder ausführen können. Interessant ist die Einschätzung des Bundesrates über die Konsequenzen aus Corona: Genauso wie Deutschland hat die Schweiz trotz der Präsenz der Pharmariesen im eigenen Land (Roche, Novartis, Ineos), die zusammengenommen ein höheres Bruttosozialprodukt haben als beispielsweise Portugal, hat man die Abhängigkeit vom chinesischen Markt erkannt und will dem Abhilfe schaffen. Zudem hat man die Abhängigkeit vom weltweiten Energiemarkt gespürt. Seit der Erdölkrise in den 1970er Jahren setzt die Schweiz verstärkt auf Selbstversorgung. Ich gehe daher davon aus, dass die beiden erkannten Aspekte «Abhängigkeit von China» und «Energie» in den kommenden Jahren in der Schweiz massiv angegangen werden, beispielsweise durch die Eigenproduktion von Schutzkleidung und den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien.

Donnerstag, 16. April 2020

Wohnen auf dem Land wird immer attraktiver

Während die bereits in der Schweiz wohnhafte Bevölkerung tendenziell die Städte verlässt, bleiben sie hingegen bei Expats und Zuwanderern «stark gefragt». Laut Studie wachsen die hiesigen Städte nur noch durch die Zuwanderung. Anders gesagt: Ohne ausländische Zuzügler würden die Städte schrumpfen.
Betrachtet man nur die Umzüge innerhalb der Schweiz, sind 2018 rund 7000 mehr aus Zentren weggezogen als zugezogen. Hingegen sind über 5500 Bewohner mehr in die Agglomeration gegangen als umgekehrt, bei ländlichen Gemeinden sind es 3000 Bewohner.
Grund für diesen Trend sind laut Raiffeisen die grossen Unterschiede zwischen Bestandes- und Angebotsmieten. Wer in den fünf grössten Schweizer Städten Zürich, Genf, Basel, Bern und Lausanne von seiner bisherigen 4-Zimmer-Wohnung mit 100 Quadratmetern in eine neue ziehen will, zahlt im Schnitt 35 Prozent mehr Miete. Auch in kleineren Zentren ist der Unterschied mit 20 Prozent noch sehr hoch.
Chefökonom Neff sagt dazu: «Der Unterschied ist dabei umso grösser, je länger man in seiner Wohnung gelebt hat. Das ist eine Folge des Mietrechts, das in vielen Teilen der Schweiz zur Entstehung einer grossen Schere zwischen Bestandes- und Angebotsmieten geführt hat. Quelle www.20min.ch

Dienstag, 14. April 2020

Landwohnungen bevorzugt

Schweizer verlassen zunehmend die Stadt und gehen zum Wohnen in die Agglomeration oder aufs Land. Insgesamt ziehen mehr Menschen aus der Stadt weg als in die Stadt. Das zeigt die Studie «Immobilien Schweiz» der Raiffeisen. Grund sind vor allem die tieferen Mietkosten auf dem Land. «Kein Wunder, entscheiden sich viele für den Wegzug aus der Stadt», sagt Raiffeisen-Chefökonom Martin Neff. Von den 20 grössten hiesigen Städten haben nur Chur, Köniz, Schaffhausen und Winterthur positive Nettozuzüge zu verzeichnen. Quelle www.20min.ch

Donnerstag, 9. April 2020

Coronavirus – sinken jetzt die Mieten?

Weil die Coronavirus-Pandemie den weltweiten Tourismus beinahe zum Erliegen gebracht hat, stellen Airbnb-Vermieter ihre Objekte nun auf den traditionellen Wohnungsmarkt. Die Schweiz wird aber von sinkenden Mietpreisen kaum profitieren können.
Die weltweite Coronavirus-Pandemie trifft auch Unterkunftvermieter Airbnb hart. Viele Länder machen die Grenzen dicht, Airlines lassen den grössten Teil ihrer Flotte am Boden. Bereits gebuchte Reisen werden storniert und Neubuchungen gibt es auch kaum mehr.
Gemäss dem «Wall Street Journal» soll Airbnb bereits Verluste in der Höhe von hunderten Millionen US-Dollar verzeichnet haben. Demnach soll auch der für dieses Jahr geplante Börsengang des Unternehmens aus Kalifornien verschoben werden.
Und die Krise scheint auch zu beweisen, dass der Einfluss von Airbnb auf den Wohnungsmarkt grösser ist, als es das Unternehmen selbst zugeben will. Eine gemeinsame Studie der California State University und des«National Bureau of Economic Research in den USA hat ergeben, dass eine Zunahme des Airbnb-Angebots in einer Stadt um ein Prozent auch zu einer 0,018-prozentigen Zunahme der Mieten am selben Ort führt.
Doch nun passiert das Gegenteil. Weil die Airbnb-Vermieter ihre Häuser und Wohnungen nicht mehr über den Tourismus an den Mann bringen, bieten sie diese auf dem traditionellen, langfristigen Wohnungsmarkt an. So sei der Angebot von Wohnungen und Immobilien in Dublin seit dem Ausbruch der Corona-Krise um 64 Prozent gestiegen. Allerdings seien es mehrheitlich befristete Angebote. Auch in den USA kommt es zum gleichen Phänomen. Gerade in touristischen Hotspots wie Honolulu, New Orleans oder Nashville wird der Wohnungsmarkt von neuen Angeboten überflutet. Dementsprechend dürften auch die Mietpreise bald sinken – zumindest zwischenzeitlich.
In der Schweiz dürften Mieter aber kaum von der neuen Situation profitieren. Dafür ist der Airbnb-Markt hierzulande wohl zu klein. Laut einem Bericht des Walliser Tourismus Observatorium wurden 2018 rund 50'000 Objekte in der Schweiz auf der Plattform angeboten. Der grösste Teil davon (ca. 8500) befindet sich im Kanton Wallis. Auch sonst sind Tourismus-Hochburgen die grössten Schweizer Airbnb-Zentren. Dort ist natürlich auch die Nachfrage nach Wohnungen nicht gleich gross wie in den Städten.
Zudem glaubt Natalie Imboden, Generalsekretärin des Mieterverband Schweiz, nicht daran, dass der Trend nachhaltig ist: «Ich nehme an, dass es eine temporäre Erscheinung ist. Aktuell herrscht gerade weltweiter Ausnahmezustand. Aber sobald die Nachfrage im Tourismus wieder steigt, ist zu befürchten, dass die Airbnb-Wohnungen, die tatsächlich andernorts angeboten werden, wieder vom traditionellen Markt verschwinden.»
Am ehesten könnte noch die Stadt Zürich einen Anstieg bei den Mietangeboten verzeichnen. Das sei derzeit aber noch nicht der Fall, wie der Mieterverband Zürich auf Anfrage sagt. Nach wie vor gebe es in der Innenstadt viele Umwandlungen von Mietwohnungen zu Beherbergungs- oder Zweitwohnungen. Man nehme aber an, dass zumindest dieser Trend vorübergehend etwas gebremst werde. Quelle www.watson.ch

Dienstag, 7. April 2020

Warum die Schweizerische Nationalbank kein Sparschwein ist

Die Kosten der Corona-Krise sind gewaltig. Der Bund hat bereits ein Hilfsprogramm in der Höhe von rund 42 Milliarden Franken geschnürt. Das wird kaum reichen. Wahrscheinlich wird der nochmals nachlegen müssen. Aber wer soll das bezahlen?
Im «SonntagsBlick» hat Chefredaktor Gieri Cavelty Entwarnung gegeben. «Am Geld fehlt es nicht», schreibt er in seinem jüngsten Editorial. «[…] Auch hat man das vielleicht stärkste finanzpolitische Instrument bislang völlig ausgeklammert. Die Nationalbank sitzt auf Devisenreserven im Wert von 750 Milliarden Franken. Wenn die der Wirtschaft nicht zu einem langen Atem im Lockdown verhelfen können!»
In der Tat: 750 Milliarden Franken sind ein Haufen Kohle. Doch der Bund kann dieses Geld nicht anrühren. Und das sind die Gründe:
Cavelty geht von einer Vorstellung aus, die weit verbreitet sein mag, aber nichts mit der Realität zu tun hat. Er stellt sich das Verhältnis zwischen dem Bund und der SNB so vor wie zwischen dir und deiner Bank. Du hast verschiedene Konten: ein Kontokurrent, wo du deinen Lohn erhältst und deine Rechnungen bezahlst. Vielleicht noch ein Sparkonto oder, falls du an der Börse aktiv bist, ein Wertschriftenkonto.
In Zeiten der Not kannst du all dein Geld auf allen Konten zusammenkratzen. Bildlich gesprochen kannst du dein Sparschwein zertrümmern und das Geld verwenden, um über die Runden zu kommen.
Bei Bund und SNB ist das Verhältnis völlig anders. Der Bund hat keine Konten im oben beschriebenen Sinne, und die SNB sitzt nicht auf einem Devisenberg, den der Bund anzapfen kann wie du dein Sparkonto. Es geht ganz anders.
Der Bund finanziert sich über Steuern und Staatsanleihen. Diese Anleihen braucht es, weil die Steuern unregelmässig anfallen und weil gelegentlich Projekte finanziert werden müssen, die ein normales Budget sprengen. (Diese Anleihen werden übrigens nicht von der SNB, sondern von der Bundestresorerie emittiert.) In den letzten Jahren sind die Steuereinnahmen in diesem Land reichlich gesprudelt. Jedes Jahr konnte Finanzminister Ueli Maurer Überschüsse in Milliardenhöhe ausweisen und damit Schulden abbauen. Die Schweizer Staatsfinanzen sind deshalb kerngesund. Im Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt betragen sie weniger als 30 Prozent, international ein Spitzenwert. Quelle www.watson.ch

Donnerstag, 2. April 2020

Unbürokratische Hilfe für den Mittelstand

Unbürokratische Hilfe soll es für Kleinfirmen geben. Hierzu haben sich mehrere Schweizer Banken zusammengetan und ein historisch einzigartiges Hilfspaket mit mehr 20 Milliarden Franken Bundesgelder auf die Beine gestellt. Primär werden dies Betriebe aus der Gastronomie, Tourismus, Paramedizin, Coiffeure, Detailhandel, Fitness oder Mode sein, die sich an ihre Hausbanken wenden können. Firmen also, die geschlossen sind und denen schon bald die Liquidität fehlt. Ihnen soll unbürokratisch und ganz schnell über die nächsten Wochen geholfen werden. Es handelt sich um eine Sofortmaßnahme. Die Banken können Kredite bis 500.000 Franken vergeben. Er sollte nicht mehr als 10 Prozent des Umsatzes ausmachen. „Geprüft wird von den Banken bloss, ob die Ansprüche plausibel sind. Dann dürfen sie im Auftrag des Bundes handeln.