Donnerstag, 28. Oktober 2021

Der Schweizer Immobilien-Wahnsinn

Die Preise für Schweizer Eigenheime haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten praktisch verdoppelt. Die Kurve ist frappant steiler als die durchschnittliche Teuerung im selben Zeitraum.

Und das ist nur der landesweite Mittelwert – in einzelnen Gegenden wie am Genfersee, in Teilen der Zentralschweiz und an der Zürcher Goldküste ist eine regelrechte Preis-Rallye losgetreten worden.

Banaler Grund: Der Boden im Land ist begrenzt und die Politik hat Einzonungen grossteils gestoppt, um eine weitere Zersiedelung zu verhindern. Gleichzeitig steigt die Nachfrage aus dem In- und Ausland ungebremst weiter. Was an der Bevölkerungszunahme und der Standortattraktivität der Schweiz liegt. Die Tiefsteuerstrategien vieler Kantone sind hier entscheidend, aber auch die dichte Infrastruktur und ein hohes Lohnniveau. Ausserdem hat die Pandemie die Nachfrage zusätzlich angekurbelt.

Beispiele aktueller Angebote auf gängigen Schweizer Immo-Plattformen: In Horgen ZH ist eine Zweieinhalbzimmerwohnung für rund 1,5 Millionen Franken zu haben, in Muttenz BL gibts vier Zimmer in einem Wohnblockquartier für 1,2 Millionen Franken, in Arbon TG das gutbürgerliche Einfamilienhaus für 2,2 Millionen Franken. Wer Immobilien besitzt, profitiert – über Pensionskassen auch viele Arbeitnehmer ohne Eigenheim.

Hauskauf wird unerschwinglich

Die Entwicklung bereitet aber Sorgen: Für die Mittelschicht wird der Haus- und Wohnungskauf praktisch unerschwinglich. Weshalb das Parlament reagiert: Der Nationalrat hat am letzten Montag einen Vorstoss gutgeheissen, der die sogenannte Lex Koller zurück aufs Tapet bringt. Das Gesetz, benannt nach dem ehemaligen Justizminister Arnold Koller, regelt den Grundstückserwerb durch Personen aus dem Ausland. Nun soll es noch restriktiver werden: Der Kauf von Objekten von ausserhalb der Schweiz würde demnach bewilligungspflichtig.

Treibende Kraft war eine «unheilige Allianz» aus SVP, SP und Grünen. Zu den Wortführern gehörten SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi und die Zürcher SP-Nationalrätin Jacqueline Badran.

Beim letzten Versuch (2017), die Lex Koller zu verschärfen, scheiterte die Linke an den Bürgerlichen. Mit den Positionswechseln im rechten Lager könnte die Ausgangslage diesmal anders sein. Nun liegt der Ball beim Ständerat. Quelle: blick.ch

Donnerstag, 21. Oktober 2021

Veränderung auf dem Schweizer Immobilienmarkt

Trendwende auf dem Schweizer Immobilienmarkt. Die Zahl der leerstehenden Wohnungen ist zurückgegangen – das gab es zuletzt vor elf Jahren. Die Trendwende wurde durch die Corona-Pandemie weiter verstärkt.

  • Die Corona-Pandemie hat direkte Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt.
  • Die Zahl der leeren Wohnungen ist schweizweit zurückgegangen.
  • In den Stadtzentren hingegen ist die Leerwohnungsziffer gestiegen.

Erstmals seit elf Jahren ist die Zahl der leerstehenden Wohnungen in der Schweiz zurückgegangen. Konkret standen am Stichtag 1. Juni 2021 laut den Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) im Vergleich zum Vorjahr 7467 weniger Wohnungen leer. Die Leerwohnungsziffer ist damit innert Jahresfrist um 0,18 Prozentpunkte auf 1,54 Prozent zurückgegangen. Weiter unter www.nau.ch

Donnerstag, 14. Oktober 2021

Solarfassade setzt sich nicht durch

Kürzlich wurden die jüngsten Zahlen zur BFE-Statistik Sonnenenergie 2020 veröffentlicht. Demnach ist der Zubau von Photovoltaik (PV) in der Schweiz gegenüber dem Vorjahr um 48 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 493 Megawatt angestiegen. Insgesamt waren per Ende 2020 Solarpanels mit einer Leistung von nahezu drei Gigawatt installiert, die 4,7% (2019: 3,8%) des Strombedarfs der Schweiz abdecken, wie der Fachverband Swissolar schreibt. Eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr stelle man in allen Grössenkategorien und Anwendungsbereichen fest. Besonders hoch sei der Zuwachs bei Anlagen auf Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungsbauten sowie bei Anlagen über 100 Kilowatt. Die Solarfassade fristet noch immer ein Nischendasein, wie die Zahlen von Swissolar deutlich zeigen: Von den im Jahr 2020 installierten 19410 Netzverbundanlagen entfallen nur 70 auf PV-Anlagen (Neigungswinkel von 75° bis 90°) an Fassaden. Quelle: umweltperspektiven.ch

Dienstag, 12. Oktober 2021

Wärmepumpenheizungen verursachen vor Ort keine CO2-Emissionen

«Was die Bevölkerung über die Energiewende denkt, erfragen wir jährlich mit unserem Energie-Trendmonitor», sagt Patrick Drack, Geschäftsführer von Stiebel Eltron Schweiz. «Mit den Ergebnissen unserer jüngsten Umfrage haben wir die fünf wichtigsten Wissenslücken der Schweizerinnen und Schweizer ermittelt, wenn es um das klimafreundliche Heizen und die dafür einsetzbare Technologie der Zukunft geht.»

Wissenslücke 1: Wärmepumpenheizungen verursachen vor Ort keine CO2-Emissionen

Der Energie-Trendmonotor Schweiz hat ergeben, dass rund jedem zweiten Befragten noch nicht bewusst ist, wie klimafreundlich Wärmepumpenheizungen sind: Die Wärmepumpentechnik arbeitet in den Haushalten ohne fossile Brennstoffe und Verbrennungsvorgänge. Sie nutzt natürliche Energie aus dem Erdreich, dem Grundwasser oder der Umgebungsluft und wandelt diese nach dem Prinzip eines „umgekehrten Kühlschranks“ in Raumwärme und Warmwasser um. Für den Antrieb benötigt die Wärmepumpenheizung Strom, der in der Schweiz mit einer sehr guten CO2-Bilanz hergestellt wird. Zu 100 Prozent emissionsfrei arbeiten die Systeme mit grünem Strom, der beispielsweise mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach erzeugt wird. 

Wissenslücke 2: Wärmepumpen nutzen den selbsterzeugten Solarstrom

Dass die Wärmepumpenheizung direkt an die eigene Photovoltaikanlage gekoppelt werden kann, ist 44 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer allerdings noch nicht bekannt. Dabei ist diese Variante besonders kostengünstig und umweltfreundlich. 

Wissenslücke 3: Eine Wärmepumpe kühlt im Sommer 

Für knapp jeden Zweiten (47 Prozent) ist neu: Mit der Wärmepumpe lässt sich im Sommer die Raumtemperatur kühlen. Dabei wird das System wie eine Klimaanlage genutzt und die Temperatur des im Heizsystem zirkulierenden Wassers wird an heissen Tagen abgesenkt – ganz ohne Zugluft oder Nebengeräusche. 

Wissenslücke 4: Wärmepumpen lassen sich in jedem Haus nutzen – auch bei der Renovierung 

44 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher ist noch nicht bekannt: Wärmepumpen lassen sich in jedem Haus – auch im nicht perfekt gedämmten Altbau – als Heizungsanlage nutzen. Damit leisten sie im Gebäudepark einen wesentlichen Beitrag, um den CO2-Ausstoss zu reduzieren. Natürlich gilt: «Je weniger Energie durch die Gebäudehülle verlorengeht, desto effizienter arbeitet die klimafreundliche Heiztechnik», sagt Drack. «Deswegen lohnt es sich im Einzelfall, vor der Renovierung eine Energieberatung zu Rate zu ziehen.»

Wissenslücke 5: Wärmepumpen funktionieren auch in Verbindung mit normalen Heizkörpern 

Wärmepumpen lassen sich oft mit den vorhandenen Heizkörpern betreiben und benötigen nicht unbedingt eine Fussbodenheizung. Das ist laut Energie-Trendmonitor für 39 Prozent der Befragten neu. Das macht die grüne Technik bei der Renovierung von Altbauten sehr praktisch, denn sie lässt sich an die bisherigen Heizkörper, Radiatoren und die Fussbodenheizung koppeln. 

«In jedem Fall gilt: Gute Planung und sorgfältige Installation zahlen sich langfristig aus», so Drack. Finanziell fördert das Gebäudeprogramm von Bund und Kantonen den Einsatz erneuerbarer Energie: https://www.dasgebaeudeprogramm.ch/de/

Informationen zu aktuellen Förderprogrammen für Wärmepumpen gibt es hier: http://www.stiebel-eltron.ch/foerderung

 

Donnerstag, 7. Oktober 2021

Angedachte Verschärfungen der Lex Koller

In der Vorlage von 2017 sollten Angehörige von Staaten ausserhalb von EU und EFTA für den Erwerb einer Wohnung eine Bewilligung brauchen, selbst wenn sie in der Schweiz Wohnsitz haben. Und diese Bewilligung wurde mit der Auflage verknüpft, die Wohnung wieder zu verkaufen, sobald der Wohnsitz in der Schweiz aufgegeben wird. In der Vorlage stellte der Bundesrat zudem zur Diskussion, die Bewilligungspflicht neben Wohnliegenschaften auch auf Gewerbeliegenschaften auszudehnen und Ausländern den Erwerb von Immobilienaktien zu verbieten.

Dienstag, 5. Oktober 2021

Institutionelle Anleger

Pensionskassen und andere institutionelle Anleger investieren wegen des Anlagenotstands in der Schweiz vermehrt in Renditeliegenschaften – also in Mietwohnungen. Damit beeinflussen sie aber trotzdem den Eigenheimmarkt. Denn der Boden in der Schweiz ist knapp und indem auch sie sich am Rennen um Land beteiligen, steigt die Nachfrage nach Bauland und damit die Preise.